Wie oft stellen in der Schulzeit Erlebnisse, die nicht im Lehrplan stehen, die Weichen für das spätere Leben? Ein eigenes Jugend-Forscht-Projekt, ein Theaterbesuch, eine Wattwanderung auf einer ostfriesischen Insel, ein Geigensolo im Schulkonzert, ein Blick in die Weiten des Universums?

Schwer zu sagen, deshalb wird am Ignaz-Günther-Gymnasium ein breites Spektrum an Aktivitäten angeboten und unterstützt.

Dazu gehört am IGG die Astronomie als älteste Naturwissenschaft und das nicht nur theoretisch, sondern ganz konkret: Das selbständige Erkunden des Sternenhimmels unter fachkundiger Anleitung gibt den Schülerinnen und Schülern einen unverfälschten Blick auf den Kosmos und die Schönheit der vielfältigen Himmelsobjekte. Zuvor lernen sie die verschiedenen astronomischen Objekte kennen, werden in der Bedienung eines Teleskops unterwiesen und müssen die Physik des Sehens in Grundzügen verstehen, damit die von bunten Bildern der erdgebundenen Riesenteleskope oder der Weltraumteleskope genährte Erwartungshaltung nicht zu Frustration führt. Gerade das eigenständige Aufsuchen von Objekten mit Hilfe von Sternkarten liefert den angehenden Astronomen dann Erfolgserlebnisse – vor allem, wenn genügend Zeit zum eingehenden Betrachten vorhanden ist. Dazu stehen schon jetzt unseren interessierten Schülerinnen und Schülern mehrere kleine Leihteleskope zur Verfügung, die bis zu zwei Monate zu Hause benutzt werden dürfen und so auch während des Lockdowns astronomische Erfahrungen ermöglichten.

Für die Zukunft versuchen wir, eine Gruppe von vier bis sechs baugleichen 8“-Zoll Teleskopen zu beschaffen, die gemeinsamen Deep Sky Beobachtungen dienen werden. Diese können im Rahmen des Wahlkurses, der Astrophysik in der Oberstufe oder für eine Beobachtungsnacht in unserem Landschulheim in den bayrischen Voralpen eingesetzt werden.

Die größeren Schüler bekommen die Möglichkeit, noch tiefer in das Weltall vorzudringen, indem sie Astrofotografie betreiben dürfen. Derzeit erscheint der Aufbau einer festen Sternwarte am IGG wegen der innerstädtischen Lichtverschmutzung nicht sinnvoll. Deshalb wurde für die vorhandene Ausrüstung der Fokus darauf gelegt, den Transport und Aufbau zu vereinfachen und die Montierung so zu modifizieren, dass sie für Schüler leicht und doch hochpräzise einzunorden ist. Zudem wurde die Steuerung von Teleskop und Kamera über ein Tablet ermöglicht und so der Zugang zum anspruchsvollen Fotografieren von Deep Sky Objekten erleichtert. Erste kleine Erfolge sind im Bereich „Astrofotografie“ zu sehen.

Clear skies!